Gefährdete Artenvielfalt

Der Rückgang der Artenvielfalt hat besorgniserregende Ausmasse angenommen. Landschaftliche Veränderungen durch den Menschen, der Klimawandel und andere Gefährdungsursachen setzen Tieren und Pflanzen zu. Auch in Kirchberg ist diese weltweite Entwicklung festzustellen. So sind im Lauf der letzten Jahrzehnte mehrere Vogelarten extrem selten geworden oder gar ganz aus der Gemeinde verschwunden – darunter der Kiebitz, das Wappentier unseres Naturschutzvereins. Er brütete einst im Turpenriet. Eher im Stillen verläuft der Schwund der Insekten und anderer unauffälliger Kleintiere, sowie der einheimischen Pflanzenvielfalt.

Naturschutzmassnahmen sind also wichtig, um die Vielfalt der heimischen Arten wieder zu fördern und die Ökosysteme zu stärken. So zeigen sich vereinzelt auch wieder Rückkehrer in der lokalen Tierwelt, wie der Biber, dessen Nagespuren am ein oder anderen Bachufergehölz zu sehen sind.

Die Vorkommen von seltenen Arten werden möglichst genauer erfasst, wobei oft auch Mitglieder des Naturschutzvereins ihre Beobachtungen melden. Im Rahmen des Vernetzungsprojekts beispielsweise, welches sich speziell der biologischen Vielfalt im Kulturland widmet, wurden seitens der Ökokommission der Gemeinde Ziel- und Leitarten festgelegt. Zielarten sind dabei lokal bis regional vorkommende, national gefährdete Arten, die erhalten und gefördert werden sollen und für welche die Schweiz in Europa eine besondere Verantwortung trägt. Leitarten sind charakteristisch für eine Region und repräsentativ für einen bestimmten Lebensraum.

Ziel- und Leitarten in der Gemeinde Kirchberg sind derzeit Uferschwalbe, Gartenrotschwanz, Zauneidechse, Kreuzkröte, Gelbbauchunke, Teichmolch, Warzenbeisser, Gartenbaumläufer, Neuntöter, Grünspecht, Feldhase, Schachbrettfalter, Fettblatt und Mauerbienen. Sie stehen also im Mittelpunkt der Bemühungen, mit passenden Massnahmen zur Aufwertung der Lebensräume in der Kulturlandschaft die Artenvielfalt lokal zu fördern.

Über die Meldung von Tierbeobachtungen oder Pflanzen aus der Gemeinde freuen wir uns immer! In der Bildergalerie sehen Sie ein paar der Tiere und Pflanzen, die in unserer Voralpengemeinde vorkommen. Von oben links: Weisse Sumpfwurz, Tausendgüldenkraut, Braunrote Sumpfwurz, Dünen-Sandlaufkäfer,  Rüebliraupe (vom Schwalbenschwanz), Schachbrettfalter, Grosse Heidelibelle, Blauflügel-Prachtlibelle, junge Gelbbauchunken, Kreuzkröte, Waldeidechse, Uferschwalben, Neuntöter (Weibchen), Grünspecht, Hermelin im Winterkleid, Feldhase, Biberspuren