Wie jedes Jahr am Muttertag traf sich am 12. Mai 2019 eine muntere Gruppe von Naturfreunden am Morgen früh zur traditionellen Morgenexkursion des Naturschutzvereins Kirchberg, um unter kundiger Begleitung die Stimmen und Gesänge der Vögel zu hören und auch sonst einiges über die Natur in der Kirchberger Landschaft zu erfahren.
Bruno Schättin begrüsste die Gruppe auf dem Parkplatz des Skilifts Gähwil und stellte den Exkursionsleiter Hans Dischl, Feldornithologe aus Oberhelfenschwil, vor. Als einstiger Kirchberger kennt Hans Dischl, der früher als Arzt tätig war, die Gegend gut. Er konnte sogar einige Erinnerungen mit weiteren Kirchbergern aus der Gruppe austauschen. Die frühmorgendliche Tour führte zunächst in Richtung Auen, wobei sich schon im Dorf Gähwil einige verbreitete Kulturfolger wie der Haussperling und der von seiner Warte aus knirschend singende Hausrotschwanz zeigten.
Am Waldrand im Auen fielen zwei nervöse Kolkraben auf, die angesichts der Menschengruppe unruhig umherflogen und ihre dumpfen, kehligen Rufe von sich gaben. Tatsächlich liess sich auf einer grossen Weisstanne der Horst der stattlichen Rabenvögel ausmachen, der offenbar Grund ihrer Aufregung war: Sie hatten ganz offensichtlich Nachwuchs zu beschützen. In Richtung Gadenwies begleiteten die Teilnehmenden die Gesänge von Zaunkönig und Mönchsgrasmücke, die ebenso wie die perlende Strophe des Rotkehlchens und das «zi-dä zi-dä zi-dä» der Kohlmeise immer wieder zu hören waren. Mit ihrem grossen Repertoire erfreute auch die Singdrossel stets aufs Neue.
Im Wald zeigte Bruno Schättin, der von Beruf Förster ist und das Waldstück in Privatbesitz hat, eine lichte Waldfläche an einem Südhang. Den Wald hatte er hier ausgelichtet, um lichtbedürftige Bodenpflanzen zu fördern. So hofft Schättin auf das Aufkommen von Rotem und Weissem Waldvögelein oder der Breitblättrigen Sumpfwurz – Pflanzen, die allesamt schon in diesem Waldgebiet festgestellt wurden. Die speziellen Holzerntearbeiten hierfür wurden durch das Kantonsforstamt finanziell unterstützt.
Während Schättins Ausführungen waren mehrmals die Rufe eines Schwarzspechts zu hören, und kurz vor der Stäge meldete sich ein Trauerschnäpper mit seinem Gesang. Nach dem Waldspaziergang bei der Stäge angelangt, genoss die kleine Gruppe für eine Weile die herrliche Aussicht, bevor es weiterging zur nahgelegenen Scheune von Toni und Marta Häne.
In der Scheune wartete der Muttertags-Zmorgä auf die Naturfreunde. Nach dem Essen offerierte Toni Häne einen Blick hinter die Kulissen und verteilte Schutzanzüge an diejenigen, die einen näheren Blick auf seine Bienenstöcke werfen mochten.
Ein herzliches Dankeschön an den Exkursionsleiter Hans Dischl für seine interessanten Ausführungen und an Familie Häne für die herzliche Aufnahme in ihrer Scheune.
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