Dieses Jahr trafen sich fast 40 Personen frühmorgens zur traditionellen Muttertagsexkursion des Naturschutzvereins Kirchberg am 8. Mai. Die vogelkundliche Rundwanderung startete bei der Chappenmüli bei Gähwil und wurde geleitet durch den Feldornithologen Jakob Hochuli aus dem appenzellischen Gais, der die Gruppe mit seinem Fachwissen unterstützte.
Während der knirschende Gesang des Hausrotschwanzes im Siedlungsraum immer etwa wieder zu hören war, entdeckte Jakob Hochuli im Weiler Tannen auch einen der farbenprächtigen Distelfinken. Glücklicherweise hatte der Feldornithologe ein gutes Fernrohr mitgebracht, sodass die Teilnmehmenden die Vögel jeweils auch aus einiger Nähe sehen konnten.
Kurze Zeit später war aus einem Obstgarten der liebliche Gesang eines Trauerschnäppers zu hören – eine erfreuliche Begegnung, denn der Trauerschnäpper ist recht selten geworden. Er brütet in lichten Wäldern wie auch in Parks und Obstgärten, sofern dort genügend Nisthöhlen zu finden sind. Wie alle Fliegenschnäpper startet er von einer Sitzwarte aus jeweils zu kurzen Flügen, um vorbeifliegende Insekten zu fangen.
Beim Waldeingang im Gebiet Boden erklang recht laut der vielseitige Gesang der Mönchsgrasmücke und auch ein Zaunkönig trillerte mit lauten Strophen. Selbst der Kuckuck liess sich von einer Waldlichtung aus kurz hören. Manche erinnern sich, dass er früher wesentlich häufiger in der Gegend vorgekommen war. In einem gut strukturiertem Waldstück liess sich zu unserer Überraschung noch dazu ein seltener Waldlaubsänger hören, der auf solche Waldlebensräume angewiesen ist.
Schliesslich ging es weiter durch das offene Gelände der Langenwies, wo sich mehrere Rotmilane im Segelflug zeigten. Zurück in der Chappenmüli erwarteten uns Silvia und Herbert Rieser zum traditionellen Muttertags-Zmorgä. In herrlicher Umgebung konnten wir das reichhaltige Früstück geniessen, und zur Freude der Teilnehmerinnen und Teilnehmer ertönte auch hier immer wieder der Gesang des Trauerschnäppers aus dem dazugehörenden Obstgarten. Ein herzliches Dankeschön an Familie Rieser für die tolle Gastfreundschaft und an Jakob Hochuli für die interessante Führung.
